Über die Berge nach Kroatien
Rallye 2013 – Tag 2:
Über die Berge nach Kroatien
Mit einem reichhaltigen Frühstück, vermutlich das reichhaltigste auf dem Rest der Rallye, starteten wir in unseren 2. Rallyetag. Vorbei an Villach überquerten wir die Karawanken über den Wurzenpass. Eine maximale Steigung von 18% brachte unsere bis unters Dach beladenen Fahrzeuge im ersten Gang zum ersten mal so richtig an die Belastungsgrenze, so dass wir am Wurzenpass-Bunkermuseeum, einem Museum auf dem Gelände der ehemaligen Sperrkompanie WURZEN/73 erst mal die kochenden Kühler unserer Fahrzeuge abkühlen lassen mussten.
Kurz darauf konnten wir auch schon das 4. Land unserer Rallye bereisen, denn der Pass ist gleichzeitig die Grenze zu Slowenien.
Direkt nach dem Wurzenpass folgte auf Slowenischer Seite der Vršič-Pass, eine Bergstraße mit 50 Haarnadelkurven. Was sich als Traum für einen Motorradfahrer anhört ist es aber nicht. Die gesamte Strecke besteht aus Kopfsteinpflaster. Auf der Passhöhe mit 1611m angekommen, zeigte sich ein Panorama, welches zum Fotomachen einlud. Für die sportlichen ist das hier auch eine traumhaftes Kletter- und Trekkingparadies, so verwundert es nicht, dass wir am Straßenrand immer wieder Wanderern begegneten.
Passstraßen fahren macht hungrig. Also suchten wir uns das nächste Restaurant am Straßenrand und gönnten uns erst einmal einen großen Grillteller ehe wir durch Täler und Einöden Richtung Grenzübergang Pasjak fuhren, wo wir letztendlich nach Kroatien einreisten.
Ein Blick auf die Beschilderung führte dann aber zur Ernüchterung. Nach Venedig waren es von hier nur wenige hundert Kilometer, direkt am Meer ohne viele Pass- und Gebirgsstraßen. Wir hätten gut und gerne 10 Stunden früher hier sein können. Wie weit waren wir nun abgeschlagen? Haben wir eine lange Nacht vor uns um den Rückstand wieder aufzuholen? Ein Anruf in der Heimat führte zum überraschenden Ergebnis: Viele Teams waren noch in Österreich und wir waren, abgesehen von den Teams die sich für die Rumänien-Route entschieden haben relativ weit vorne dabei.
Nach dieser Erfolgsinfo genehmigten wir uns bei Senj erst einmal ein Bad im Mittelmeer.
Immer der D8 an der Küste folgend ging es bis nach Reijka. Der Stadtverkehr der kroatischen Hafenstadt war für uns definitiv ein erstes verkehrstechnisches Erlebnis, welches uns mit Freude auf Istanbul blicken ließ. Die Herausforderung haben wir aber definitiv mit Bravour gemeistert! Ebenso begegneten hier uns zum ersten mal eine ganze Horde an Trampern, deren Ziel zwar irgendwo in unserer Richtung lag, wir allerdings aus Platzgründen im Auto niemanden mitnehmen konnten.
Gegen 20 Uhr legten wir eine weitere Pause in einem GrillHouse am Straßenrand ein, in dem wir zu einem wirklich guten Kurs verköstigt wurden. Dass uns während der freiwilligen Unterbrechung einige Teams überholten, war uns jetzt erst mal egal. Auch die mussten noch zu Abend essen ?
Zum Abschied gab es für den Balkan typischen Pflaumenschnaps. Allerdings aus recht üppigen Humpen. Da wir ja aber noch eine Rallye fahren wollten, mussten sich Ulf und Ich opfern, den Kroatenfusel des ganzen Teams zu trinken.
Autofahren dürften wir jetzt wirklich nicht mehr!
Spät abends, es war schon dunkel suchten wir uns einen Schlafplatz im grünen, welcher sich am nächsten Morgen noch als Spitzenplatz zeigte.