Problem gefunden – Motorrad fährt wieder
Am nächsten Morgen waren wir tatsächlich mal früh unterwegs.
Direkt nach dem Aufstehen bettelten wir die Besitzerin des Camps um ein paar Liter Sprit an, wir wollten irgendwie noch nach Diskuit kommen, wo sich die nächste Tankstelle befindet.
Da wir mit Juliens Motorrad unter keinen umständen noch mehrere Tage und vor allem mehrere 5000er Pässe befahren konnten, war Diskuit die letzte Chance, einen Mechaniker zu finden, der das Problem ein für alle Male beheben konnte.
Der Mechaniker war schnell gefunden, musste aber bevor es sich unsere Motorräder anschaute erst einmal in die Moschee zum Morgengebet. In seiner Werkstatt hing jedoch ein Foto vom Dalai-Lama und nachdem er zurückkam, entzündete er erst einmal Räucherstäbchen. Was war er denn nun? Moslem oder Buddhist. Egal – Hauptsache er findet den Fehler an unserem Motorrad.
Auch er war wie der Schlosser in Turtuk sofort der Meinung, wir hätten Wasser im Tank und begann sofort, den Tank abzuschrauben.
Er sollte recht behalten. Im Tank und im Kraftstofffilter waren Unmengen von Wasser, so dass durch den Filter zu wenig Sprit zum Motor kamen, so dass der Motor zu Mager lief und deshalb keine Leistung brachte.
Nach 2 Stunden war das Problem gelöst und wir konnten unsere Reise in Richtung Pangong Tso endlich fortsetzen.
Bis zur Y-Kreuzung, an der wir 2 Tage zuvor zu Mittag gegessen hatten und an der es zum Kardung La geht, war die Straße ja noch relativ gut. Wir wollten ja aber zum Pangong Tso an der Chinesischen Grenze, und da wurde die Strecke durchaus Anspruchsvoll.
Geteerte Straßen wechselten sich mit Schotterpisten und Geröllfeldern ab und zwischendurch musste auch der ein oder andere Bach durchfahren werden. Insgesamt eine mega spaßige Aktion.
Zum ersten Mal kamen wir schon nachmittags und bei Tageslicht bei einem unserer Etappenziele an. Da wir aber nicht den Rest des Tages im Camp chillen wollten, entschieden wir uns dazu, eine Runde am Strand des Pangong Tso, dem höchsten Salzwassersee der Welt entlang zu fahren.
Dass wir mit den Motorrädern direkt an den See gefahren sind, sorgte dann aber doch für gewaltigen Ärger. Das Ufer darf nämlich nicht befahren werden, deshalb sind Rund um den Strand auch 50cm hohe Dämme aufgeschüttet. Mit einer Enduro aber kein Problem da drüber zu kommen.
Nachdem wir den Platzverweis kassierten, blieb uns nichts anderes übrig, als uns doch ins Restaurant unseres Camps zu setzten und den Abend ausklingen zu lassen. Dabei konnten wir dann noch die Indische Küstenwache beobachten, die auf dem See Patrouille fuhr. Der See ist nämlich gleichzeitig eine Grenze zu China.