Unfassbar – Kappadokien
Rallye 2013 – Tag 14:
Unfassbar – Kappadokien
Heute sollte es weiter nach Kappadokien gehen. Mit Verspätung, der Wecker von mir und Simon funktionierte wohl nicht so wie geplant und auf die erste Dusche nach 5 Tagen wollten wir auch nicht verzichten, starteten wir in Richtung Kirshir.
Kirshir bildet zusammen mit den Provinzen Nevshir und Nigde die Region Kappadokien.
Kappadokien ist weltweit bekannt durch seine aus Tuff-Steinen ausgespülte und ausgeschlagene Höhlenarchitektur, ganze Städte befinden sich hier unter der Erde.
In der Nähe der Städte Göreme, Ürgüp, Avanos und Kaymakli galt es für
uns anhand von Bildern verschiedene Sehenswürdigkeiten zu finden und
ein Foto von uns davor zu machen.
Da wir auf einen lokalen Guide oder Reiseführer verzichten wollten,
nutzen wir die Schwarmintelligenz unseres Fanclubs und unserer Homebase.
Die Beschreibungen und die Fotos der gesuchten Objekte wurden schnell
in Facebook und Twitter veröffentlicht und im Minutentakt erreichten uns
Anfahrtsbeschreibungen von unserer aktuellen Position aus! Ganz großer
Dank an dieser Stelle an unsere Homebase!
Besonders beeindruckt waren wir von den Felsformationen im sogenannten „Love Valley“ und vom Burgfelsen in Uchisar. Das Love-Valley bei Göreme sind viele vereinzelte Felsen die wie „Finger“ nach oben zeigen. Teilweise sind die Felsen innen noch hohl so dass man dort hoch klettern konnte. Beim Burgfelsen von Uchisar handelt es sich um die größte bewohnte Höhle der Welt. Der 90m hohe Felsen ist von einem Gewirr von Gängen durchzogen und bot bzw. bietet bis zu 1000 Menschen Zuflucht.
Wir Liesen es uns natürlich auch nicht nehmen, hier einmal bis ganz nach oben zu steigen, wo man einen fantastischen Ausblick auf ganz Kappadokien hatte. Von den vielen angekündigten Heißluftballons die hier jeden Tag starten sollten, war leider keiner zu sehen, jedoch wie immer Touristen, die fasziniert auf die Karte auf unserem Rallye-Passat starrten
Weiter suchten wir noch eine alte Kirche, die wohl älteste Kirche der Türkei auf welche wir nach langer Suche auch gefunden haben. Wesentlich schneller ging es hingegen das „Kamel“ ein in Kamelform umspülter Tuff-Felsen zu finden.
Bis die Aufgaben aus dem Roadbook alle erledigt waren, war es später Nachmittag. Ein Blick in das heutige Fahrerlager brachte jedoch Ernüchterung. Viele Teams hatten entweder Kappadokien gar nicht erst angesteuert und waren von Kars direkt nach Iskenderun gefahren oder sind direkt nach dem erledigen der Aufgaben in diese Richtung aufgebrochen.
Da es sich beim heutigen Fahrerlager auch ehr um eine Autoansammlung
auf einem Parkplatz handelte und nicht wirklich Fahrerlagerstimmung
aufkommen wollte, entschlossen auch wir uns dazu, langsam in Richtung
Iskenderun zu fahren.
Durch einen kurzen Anruf bei unseren OPEL-Freunden erfuhren wir, dass
diese auch schon in Richtung Iskenderun unterwegs waren, sich jetzt
allerdings einen Stellplatz an einem See suchen wollten.
Für uns war schnell klar, wenn wir jetzt Richtung Iskenderun fahren, dann stellen wir uns zu den Opels an den See. Schnell noch was zu Grillen gekauft und schon waren wir auf der (noch) sehr gut ausgebauten Straße in Richtung Süden. Schnell wurde die Straße aber auch schlechter und die Dämmerung setzte auch schneller ein als wir es erwartet hatten.
Im Dunkeln quälten wir uns also über anatolische Bergstraßen, das eigentliche Ziel, die OPEL´s zu treffen, war mittlerweile in den Hintergrund gerückt. Wir waren ehr auf der Suche nach irgend einem Schlafplatz was in der felsigen und ausgesetzten Landschaft allerdings gar nicht so einfach war.
Als wir endlich einen akzeptablen Platz gefunden hatten, an dem wir unser Nachtlager hätten aufschlagen können, stellten wir aber fest, dass wir nur noch 20 Kilometer von den gelben Autos aus Rüsselsheim entfernt waren. Diese könnten wir jetzt auch noch fahren!
Also, gesagt getan, zurück auf die Straße!
Knapp eine halbe Stunde später standen wir total übermüdet an einem wunderschönen See in den türkischen Bergen wo wir den Abend mit den 6 Schwaben ausklingen liessen.