Rallye 2013 – Tag 12:
Ein nasser Tag in Kars

Rallye 2013 – Tag 12:
Ein nasser Tag in Kars

Im Roadbook stand für heute geschrieben, wir sollen früh für die gemeinsame Aufgabe am Bergsee los. Nachdem „frühs“ aber auch immer eine Definitionssache ist, waren wir wohl einfach zu früh, denn das OK lag vermutlich noch in den Federn.

Auf der vermeintlichen Strecke zum Bergsee gab es noch kein einziges Anzeichen dafür, dass hier die Allgäu-Orient-Rallye vorbei führen sollte. Vom Organisationskomitee haben wir auch noch niemanden gesehen, also entschieden wir uns zusammen mit einigen anderen herumirrenden Teams dazu, erst einmal zu warten.

Nach einer Gefühlten Ewigkeit fuhr der bekannte, rote, mit BAUMIT-Aufklebern bestückte 7er-BMW mit Rene und Det an uns vorbei und so ging es im Konvoi einmal um den halben See.
Dort erwartete uns das allseits bekannte Logik-Rätsel, es mussten der Hund, der Ziegenbock und der Kohlkopf über den See transportiert werden. Die Aufgabe meisterten wir mit Bravur!

Da der Passat zwischenzeitlich, vor allem bei Bergetappen stark an Leistung verlor, nutzten wir die Zeit am Bergsee um kurz unsere Technik zu checken. Nach den staubigen Chinesenrallye-Etappen hätte uns eigentlich klar sein müssen, dass der Luftfilter komplett verstopft ist. Der Austausch gegen einen neuen brachte schließlich schnell den gewünschten Leistungsschub.

Als 2. Etappenziel des heutigen Tages ging es in das Bergdorf Karahan, dem Geburtsdorf von Nadir, dem Türkeiverantwortlichen des Organisationskomitees.
Über lange Sand- und Schlammpisten ging es vom See noch weiter in die Berge bis wir nach gut einer Stunde auf dem Parkplatz der dortigen Schule im Matsch standen.

An der Schule wollten wir unsere Spenden an Spielzeug, Kleidung und sonstigen Hilfsgütern die wir vor der Rallye gesammelt haben abgeben.
Die Schule selbst ist dank der Allgäu-Orient-Rallye, die dort zum dritten Mal Halt macht gar nicht so schlecht ausgestattet. In den Vorjahren wurden z.B. alte Beamer und PC´s gespendet, so dass die Lehrer damit gut unterrichten konnten. Jedoch war die Schule mit 160 Kindern verteilt auf 4 Klassenzimmer sehr voll.

Wir übergaben den Kindern eine ganze Menge Spielsachen, die kleinen freuten sich sichtlich über die Geschenke. Den Lehrern übergaben wir die Kleiderspenden welche uns versprachen, diese an wirklich bedürftige Familien weiter zu haben.
Draußen auf dem Hof sah man immer mehr Kids mit nagelneuen Schulranzen, natürlich auch Sachspenden der Rallyeteams.

Nachdem wir uns ausgiebig in der Schule umgesehen hatten und uns sicher waren, dass unsere Spenden hier wirklich ankommen wo sie benötigt werden, ging es bei leichtem Nieselregen zurück nach Kars.

Zurück in Kars erkundeten wir erst einmal die Stadt, die wir bis jetzt nur im Dunkeln gesehen hatten. Architektonisch nicht wirklich arabisch oder orientalisch, ehr zweckmäßig, dennoch auf der Einkaufsmeile ganz interessant.

Da Fred für die Reparatur seines Dachzeltes ein paar Ersatzteile benötigte, gingen wir in einen Baumarkt. Dank Verständigung mit Hand und Fuß bekamen wir zum Schluss die gesuchten Bauteile und das Dachzelt konnte für die letzten Nächte repariert werden.

Da uns auch die Golfbälle zum Crossgolfen zur Neige gingen, musste hier auch Nachschub gekauft werden, was sich allerdings als größeres Problem herausstellte.
Am Abend zuvor meinte auf der Burg eine Anwesende junge Türkin, Golf wäre in arabischen Ländern Nationalsport und es wäre gar kein Problem hier Golfbälle zu bekommen, wir sollen es einfach mal bei „YKM“ probieren.

Vor Ort stellte sich allerdings heraus, dass „YKM“ ehr ein hippes Bekleidungsgeschäft nach westlichen Vorbild ist als ein Sportgeschäft in dem man Golfbälle bekommen könnte. Da man uns hier auch nicht weiter helfen konnte, gaben wir die Suche, direkt nach Golfbällen auf und sahen uns nach alternativen um.

Wir tigerten durch kleine Tante-Emma-Länden und „Vietnamesen-Märkte“ in der Altstadt fanden jedoch nichts, was auch nur im Entferntesten fürs Golfspielen geeignet war.
Was wir bei unserem Shoppingtrip jedoch feststellen mussten war, dass in diesen Teil der Türkei die Stromversorgung scheinbar sehr instabil ist. Stromausfälle waren an der Tagesordnung und so standen wir mehrfach in dunklen Läden und warteten darauf, dass das Licht wieder an ging.

Shoppen macht Hungrig! Ist ja auch aus Deutschland bekannt J Da es mittlerweile auch schon später Nachmittag war und wir bisher außer einem sehr knappem Frühstück noch nichts gegessen hatten, suchten wir einen typisch Türkischen Imbiss auf.

Zum ersten Mal aßen wir in der Türkei einen Döner wie ihn die Türken typischerweise essen.
Eine Fleischtasche nur mit Hammelfleisch (muss man mögen…), Tomaten und Zwiebeln. Dazu frittierte Erdäpfelstäbchen, bei uns als Pommes bekannt ? Sehr lecker!

Anschließend ging es wieder auf die Burg wo wir uns unsere erste Türkische Shisha schmecken ließen.

In unserem Grill machten wir ein kleines Feuer und ließen den Abend zusammen mit einigen anderen Teams ausklingen und feierten in Freds Geburtstag hinein.

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