Morgens um 6 Uhr klingelt der Wecker. Nicht, weil wir masochistisch veranlagt wären, sondern weil der Sonnenaufgang in der Wüste magisch sein soll. Ich kann mich allerdings nicht motivieren aufzustehen. Ich habe Urlaub! Lara hingegen schnappt sich ihre Kamera und verschwindet vor dem Apartment in der Wüste. Einige Tautropfen bilden sich auf dem Zeltdach vor unserer Unterkunft – Wahnsinn, wie viel Feuchtigkeit nachts in der Wüste in der Luft ist.
Ansonsten war der Sonnenaufgang wohl eher unspektakulär, denn schon nach kurzer Zeit kroch Lara wieder zurück ins Bett.
Wenn der Rückflug genauso wird, dann brauche ich Urlaub vom Urlaub. Das war mein Gedanke, als wir endlich – mit reichlich Verspätung – von Frankfurt über Istanbul in Maskat, der Hauptstadt des Omans, landeten. Nicht etwa wegen Turbulenzen oder Ähnlichem, sondern wegen massiver Verspätungen beim Abflug in Frankfurt, fehlender Kommunikation mit dem Flugpersonal im Flugzeug und schreiender, tobender Kinder in der viel zu engen Flugzeugkabine.
Als wir dann in Maskat aus dem Flughafen treten, schlägt uns die Hitze ins Gesicht wie ein Vorschlaghammer. Und das nachts um drei Uhr. Den Mietwagen wollten wir zu so später Stunde nicht mehr übernehmen, also ging es mit dem Taxi erst einmal ins Hotel – um dann sieben Stunden später direkt mit dem nächsten Taxi wieder zurück zum Flughafen zu fahren und den Mietwagen zu übernehmen. Frühstück gab es im Hotel ohnehin nicht, es war Ramadan.
Georgien stand eigentlich schon auf meiner To-do-Liste. Dass ich aber jetzt so spontan und absolut ohne Plan nach Georgien reisen würde, war allein den Konflikten in Pakistan geschuldet. Eigentlich wollten wir nämlich drei Wochen Pakistan bereisen. Dass sich aber nur fünf Tage nach unserer Ankunft ein bewaffneter Konflikt zwischen Pakistan und Indien auftun würde – damit konnten wir nicht rechnen.
Und so ging es nun mit dem Flugzeug über Kuwait für viel, viel zu viel Geld nach Tiflis, wo wir am späten Vormittag völlig übermüdet ankamen. Nach fünf Tagen konstantem Dunst, hupenden Autos, Rikschas und – zuletzt aufgrund schlechten Hühnchens am Busbahnhof in Islamabad – auch noch Verdauungsroulette, war Tiflis – oder wie wir es nannten: Tibilibsi – irgendwie anders. Irritierend still, angenehm sauber und fast schon verdächtig unchaotisch. Irgendwie eine Mischung aus Paris und Istanbul mit einem Hauch Sowjet-Charme. Gefällt mir!
Seit ich 2018 in Nepal war, stand Pakistan für mich ganz weit oben auf der Bucket List. Damals sagte mir ein nepalesischer Bergführer, der lange in den pakistanischen Bergen gearbeitet hatte: Hätte Bin Laden und die Taliban das Land damals nicht zusammen mit Afghanistan in den Abgrund gerissen, wäre Pakistan heute mindestens das, was Nepal jetzt ist – aus touristischer Sicht.
2019 war ich dann im indischen Kaschmir, und für mich stand spätestens ab diesem Moment fest: Ich muss Pakistan sehen!
Wie es dann aber immer so ist – die Jungs, mit denen man den Trip geplant hat, ziehen dann doch den Schwanz ein, überlegen es sich anders oder sind für die nächsten drei Jahre verplant. Durch einen glücklichen Umstand kam dann der Kontakt zu Max zustande und kurz vorher fragte mich mein Feuerwehr-Kamerad Chris, ob denn Pakistan noch steht. Wie jetzt? Jahrelang kein Reisebuddy für das Ziel, und jetzt auf einmal zwei? Na dann – nix wie buchen, solange der fragile Frieden zwischen Pakistan und Indien im Kaschmir hält! Ziel war hauptsächlich die Region Gilgit-Baltistan, wo wir auf dem Karakorum Highway zum Kunjerab-Pass mit dem Motorrad fahren, sowie eine Wanderung zum K2-Basecamp und zur Fairy Meadows (Nanga Parbat Base Camp) machen wollten.
Nachdem wir die letzten sieben Tage fast ununterbrochen auf unseren Motorrädern unterwegs waren – was angesichts der kaum vorhandenen Straßen und der anspruchsvollen Pässe wirklich körperliche Höchstleistungen von uns verlangte – war es nun Zeit für etwas anderes: eine ausgedehnte Wanderung.
Zunächst gaben wir unser nicht benötigtes Gepäck im Hotel ab und schlenderten anschließend gemütlich über den lebhaften Basar, um die letzten Einkäufe zu erledigen. Für mindestens drei Tage sollte es ins Malakah Valley gehen. Ein bisschen frisches Obst, eine Tüte voller frisch gebackener Fladenbrote – mehr brauchten wir nicht, bevor wir in das klapprige Taxi stiegen, das uns zum Startpunkt unserer Tour bringen sollte.
Das alte Gefährt fuhr uns zunächst noch über asphaltierte Straßen, doch bald wechselten wir auf eine rumpelige Piste, die hier „Jeep Road“ genannt wird. Mit dem Motorrad hätte diese Strecke in den vergangenen Tagen sicher ebenfalls jede Menge Spaß gemacht.
Die Morgensonne begrüßte uns schon mit ihrer vollen Leistung, als wir kurz nach 8 Uhr unsere Hütte im Camp Bab Sahara verließen. Bereits jetzt waren es 30 Grad im Schatten. Das könnte heute interessant werden, wenn die Sonne so stark scheint. Welche Temperatur wird wohl das schwarze Eisenerz haben? Das Eisenerz des „Iron Ore Train“, ein Güterzug, der von den Minen und Bergwerken in Zouerat zu den Atlantikhäfen in Nouadhibou führt und mit 250 mit Eisenerz beladenen und von 4-6 Diesellokomotiven gezogenen Waggons bei einer Länge von 2.500 m und einem Gesamtgewicht von 17.000 Tonnen der längste und schwerste Zug der Welt ist.
Eines unserer Hauptreiseziele in Mauretanien war ein Besuch in der Stadt Chinguetti, ein historischer Handelsposten für den Transsaharahandel und wichtiger Umschlagpunkt für die Salzkarawanen.
Seit 1996 sind die gut erhaltenen Ruinen des Ksar, zusammen mit der Freitagsmoschee, der zweitältesten Moschee der Welt, sowie einer ehemaligen Festung der französischen Fremdenlegion, UNESCO Weltkulturerbe. Über Jahrhunderte war die Stadt der wichtigste Sammelplatz der Mekka-Pilger aus dem Maghreb und wurde mit der Zeit selbst so etwas wie eine heilige Stadt. Auch wurde sie das Zentrum der islamischen, religiösen und wissenschaftlichen Gelehrsamkeit in ganz Afrika. Noch heute befinden sich in der Stadt die wichtigsten mittelalterlichen Manuskriptbüchereien Westafrikas mit wissenschaftlichen Texten sowie Originalschriften des Korans, viele von ihnen aus dem Spätmittelalter, welche sich größtenteils in Privatbesitz befinden.
„Extravaganter LostPlace in luftiger Höhe (3.492 m) wartet auf Besucher“ – so oder ähnlich hatte der Clickbait-Titel eines Blogbeitrags geklungen, den JR849 & ScandinavianMagic einst für ihr Abenteuer im Furggengrat des Matterhorns ins Internet gestellt hatten. Und was soll ich sagen? Ich bin drauf reingefallen. Und zwar mit allem, was dazugehört: Schlafsack, Steigeisen, Klettergurt und der Idee, das Ganze überleben zu wollen.
Die Geschichte beginnt 1951, als man in Plan Maison (2.560 m) beschloss, eine Dreiseilbahn auf den Furggen (3.492 m) zu bauen – ein unscheinbarer Nebengipfel im Furggengrat des Matterhorns. Seilbahntechnisch damals State of the Art: knapp 1.000 Höhenmeter Differenz, drei Kilometer Strecke ohne Zwischenmasten, alles getragen von fetten Tragseilen und Zugseilen. Lief auch einige Jahrzehnte ganz gut – bis 1993 ein nächtlicher Schneesturm kam, das Zugseil riss und die Gondel Richtung Tal schoss. Skibetrieb: beendet. Eine Reparatur? Gescheitert an inzwischen deutlich verschärften Sicherheitsbestimmungen. Neubau? Zu teuer. Seitdem: Ruhe da oben.
Schon die Suche nach einem wilden Zeltplatz am ganzen Hardangerfjord war eine Herausforderung. Von Ejdfjord bis Tyssedal gab es entweder nur Steilhänge oder kleine bereits belegte und dazu noch geschotterte Parkbuchten. Also blieb uns als letzte Option für eine Übernachtung nur noch der Campingplatz in Lufthus übrig.
Machu Picchu in Peru war neben der Death Road in Bolivien eines der Hauptziele unseres Südamerika Trips.
Um dorthin zu gelangen gibt es prinzipiell 3 Möglichkeiten: Mit InkaRail von Cusco aus, ca 4-5 Stunden mit der Eisenbahn, das ist aber auch die mit knapp $100 pro Person die teuerste Variante. Als Wanderer in 5 Tagen von Ollantaytambo aus durch das heilige Tal auf dem Inka Trail, hier muss man leider sehr weit im Voraus buchen, da nur eine sehr begrenzte Anzahl an Touristen die Wanderung unternehmen darf, oder die Variante, für die wir uns letztendlich entschieden haben:
Von Ollantaytambo, einem charmanten, kleinen Dorf im heiligen Tal, ca. 60 km von Cusco entfernt, mit dem Collectivo (Sammeltaxi, fährt eine feste Strecke wenn es voll ist) nach „Hydro Electrica“ und von dort mittels dreistündiger Wanderung entlang der Bahntrassen nach Aguas Calientes.
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